Männerpolitische Perspektiven in den Koalitionsvertrag aufnehmen: Jetzt!

Berlin, 2. November 2017. Das Bundesforum Männer, Interessenverband für Jungen, Männer & Väter e.V., fordert anlässlich des Weltmännertages am 3. November 2017 von der zukünftigen Bundesregierung, Männer als gleichstellungspolitische Akteure in allen Politikfeldern stärker einzubeziehen. Gerade bei den Themen Arbeits- und Aufgabenteilung, Gesundheit und Gewalt sind gleichstellungsorientierte männerpolitische Maßnahmen zu ergreifen.

Arbeits- und Aufgabenteilung
Sorge- und Erwerbsarbeit sind zwischen Frauen und Männern nach wie vor ungleich verteilt. Gleiche Verwirklichungschancen für alle zu ermöglichen, erfordert den Abbau struktureller Benachteiligungen und Geschlechterstereotype. Nötig ist eine Gleichstellungspolitik, die es Männern erleichtert, mehr Zeit für Familie, Haushalt und Pflege zu haben. Das Bundesforum Männer fordert die im 2. Gleichstellungsbericht der Bundesregierung erarbeiteten Handlungsempfehlungen umzusetzen. Dazu gehören:
Zeitbudgets für Sorgearbeit, wie z.B.  eine zweiwöchige Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt, Ausweitung der Partnermonate beim Elterngeld und erweiterte Freistellungsoptionen für pflegende Angehörige;
Bedarfsorientierte Familienarbeitszeit und ein Rückkehrrecht auf Vollzeit nach einer Phase von Teilzeitarbeit;
Abbau bestehender steuer- und sozialrechtlicher Anreize für das traditionelle Ernährermodell.

Gesundheit
Männer nutzen weniger Vorsorge und haben einen anderen Bedarf an Gesundheitsangeboten. Darum müssen männerspezifische Maßnahmen in die Gesundheitspolitik aufgenommen werden. Das Bundesforum Männer fordert daher eine regelmäßige Männergesundheitsberichterstattung und den Ausbau gendersensibler Präventions-, Beratungs- und Unterstützungsstrukturen für Jungen und Männer.

Gewalt
Männer müssen beim Thema Gewalt nicht nur als Täter, sondern auch als Betroffene begriffen werden. Das Bundesforum Männer fordert eine Studie über Gewaltbetroffenheit von Männern und die Schaffung flächendeckender Schutz- und Beratungsangebote für beispielsweise von Partnerschaftsgewalt betroffene Männer. Insgesamt ist eine verbesserte Beratungsstruktur für Männer in psychosozialen Krisen- und Belastungssituationen notwendig.

Kontakt:
Dr. Dag Schölper
BUNDESFORUM MÄNNER - Interessenverband für Jungen, Männer und Väter e.V.
Karl-Liebknecht-Straße 34 | 10178 Berlin
Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. | Tel.: 030 - 275 811 22

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